Abendmahl mit Kindern

Jesus spricht: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht.
Denn solchen gehört das Reich Gottes.

                                                                                                                         Mk 10, 14

"Schön, dass unser Kind jetzt dabei sein kann, wenn wir zum Abendmahl gehen."

"Herr Pfarrer, ich kann es nicht gut heißen, wenn so kleine Kinder schon am Heiligen Abendmahl teilnehmen. Die verstehen das doch gar nicht. Und außerdem, wir mussten ja auch bis zur Konfirmation warten, bis wir daran teilnehmen durften."


So unterschiedlich sind die Meinungen zum Abendmahl mit Kindern. Nicht nur bei uns. In vielen anderen evangelischen Kirchengemeinden wurde über dieses zentrale Thema nachgedacht. Anlass war die Empfehlung der Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern, das "Kinderabendmahl" einzuführen. Und auch dieser Empfehlung sind lange Diskussionen vorausgegangen.

Der Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde hat in vielen Sitzungen darüber beraten, ob bei uns Kinder an der Feier des Abendmahls teilnehmen können - oder ob sie wie bisher davon ausgeschlossen bleiben sollen. Selbstverständlich waren die Gemeindeglieder in den Meinungsaustausch einbezogen. Eine Gemeindeversammlung gab Gelegenheit, das Pro und Contra zu erörtern.

"Kinder verstehen das nicht, sie sind zu klein."
Das Geheimnis der Gegenwart Christi ist freilich auch für einen Erwachsenen und Konfirmanden schwer erfassbar.
"Kinder können doch gar nicht unterscheiden zwischen einem gewöhnlichen Essen und dem Empfang des Abendmahls - Das Abendmahl wird dadurch entwertet."

Das sind zwei der berechtigten Einwände. Doch erleben wir, dass auch kleine Kinder sehr wohl "das Besondere" des Abendmahls erahnen können. Wir sind ebenfalls der Meinung, dass es möglich ist, Kindern schon sehr früh von Jesus zu erzählen, z.B. vom Abendmahl, das er mit seinen Jüngern gefeiert hat.

Dieses Erklären ist wichtig. Neben den Angeboten der Kirchengemeinde wie dem Zwergerlgottesdienst, dem Kindergottesdienst, "DanceForGod" und Familiengottesdiensten sind die Eltern gefragt, ihr Kind vorzubereiten auf die gemeinsame Abendmahlsfeier und dann zum Altar mitzunehmen.

Kinder können noch viel leichter als Erwachsene dieses Geschehen am Altar ganzheitlich erfassen. Mit allen Sinnen. Das ist eine große Chance.

In unserer Kirchengemeinde hat der Kirchenvorstand darum beschlossen, dass alle getauften Kinder zum Abendmahl eingeladen werden. Schließlich gehören sie ja auch zu unserer Gemeinde und damit zur weltweiten Christenheit.

Was sie sonst noch wissen sollten:

  • Die Kinder erhalten nur die Hostie. Wenn die Erwachsenen den Wein oder den Traubensaft bekommen, werden die Kinder gesegnet.
  • Das Abendmahl mit Kindern braucht seine Zeit. Durch häufigere Teilnahme kann es eingeübt werden.
  • Grundsätzlich sollen die Kinder in Begleitung der Eltern, Großeltern oder Paten zum Abendmahl kommen. Diese können dem Kind dann auch erklären und zeigen, dass sie die Hostie essen dürfen.


Der Inhalt dieser Seite ist auch als Faltblatt in unseren Kirchen und im Pfarramt erhältlich.