Gedanken zum Abschied

von Pfarrer Wolfgang Dörrich und Pfarrerin Doris Wild

Liebe Leserinnen und Leser,
nun ist es soweit: nach fast 11 Jahren in Holzkirchen ist die Zeit zum Abschiednehmen gekommen. Zum 1.10. werde ich in den Ruhestand gehen. Der Abschied fällt mir nicht leicht, bin ich doch mit Begeisterung Pfarrer.

Gerne denke ich an die Arbeit in Holzkirchen zurück. Im Kirchenvorstand haben wir mal rekapituliert, was wir in den Jahren alles erreicht haben: es begann mit der Einweihung des Thomashauses, das alte pestizidbelastete Gemeindehaus wurde mit Unterstützung der Marktgemeinde durch einen modernen Neubau mit Kinderkrippe ersetzt. Mit viel Mühe, fast hätte der Abriss gedroht, haben wir die Sanierung unseres Kirchturms baulich und finanziell dank vieler Spenden geschafft. Für die KiTa Hollerbusch haben wir eine 100prozentige Übernahme des Defizits durch die Kommune erreicht. Manches war auch traurig. So mussten wir nach jahrelangem Ringen im Kirchenvorstand von der Michaelskapelle Abschied nehmen. Dergleichen habe ich bis dahin in meiner ganzen beruflichen Laufbahn noch nicht erlebt und das Aufgeben einer Kirche tut weh.

Dankbar bin ich für die ausgezeichnete Ökumene in Holzkirchen. In meinen 11 Amtsjahren habe ich mit drei katholischen Pfarrern zusammengearbeitet, alle drei sehr dem Geist der Ökumene verpflichtet; das empfand ich das als besonderes Geschenk.
Etwa zeitgleich mit mir gehen auch die beiden Leiterinnen unserer Kindergärten in den Ruhestand. Ihnen danke ich für manches Ringen um die Sache und die dennoch vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die Weichen für die Zukunft durfte ich noch mit stellen, gebe Gott seinen Segen dazu.

Ich hinterlasse als geschäftsführender Pfarrer eine Kirchengemeinde, die finanziell solide aufgestellt ist. Das eröffnet für die Zukunft Sicherheit und neue Gestaltungsspielräume.
Das Wesentliche meines Berufes waren freilich die Begegnungen mit den Menschen; im Gottesdienst, bei Besuchen, im Religions- und Konfirmandenunterricht, bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen, die Zusammenarbeit mit ehrenamtlich und hauptberuflich in der Gemeinde Mitarbeitenden, sowie die Ausbildung eines Vikars, der mich immer wieder zur Reflexion meiner Arbeit zwang: diese Vielfalt an Gaben, an gemeinsamer Arbeit im Weinberg Gottes und oft genug auch an menschlicher Nähe lassen mich tief dankbar sein.

Ihnen allen wünsche ich Gottes Segen!
Wolfgang Dörrich

Lieber Wolfgang,
dein Abschied fällt mir nicht leicht, denn ich hatte den Genuss mit Dir und Doris
und Frau Droste in einem toll funktionierenden Team zu arbeiten, in dem wir offen
und vertrauensvoll reden und zusammenarbeiten konnten.
Ich habe mich immer gut mit Dir verstanden und für manche strategische Überlegung
haben wir uns schnell zum Kaffee zusammengesetzt, um das dann jeweils gut in die
Gremien einzubringen. Das hat viel Spaß gemacht.

Bei allem Vielen, was los war, haben wir auch viel miteinander gelacht. Besonders
beeindruckt hat mich, dass Du Dich immer wieder der Aufgabe gestellt hast,
Leitung wahrzunehmen und trotzdem in aller erster Linie in den Gremien
die Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Das hat mich auch in meinen Erfahrungen bestärkt.

Ich wünsche Dir und Rita nun einen gesegneten Weg in den und im Ruhestand
mit Freude an der Familie, einem zufriedenen Rückblick auf Geleistetes,
der Möglichkeit für fröhliche neue Wege
und natürlich viele glückliche
weitere Jahre!

Peer Mickeluhn, 2. Pfarrstelle

Liebe Gemeinde,
nun darf, soll, muss ich mich nach gut 9 Jahren bzw. 16 Jahren von Ihnen verabschieden. Vielleicht erinnern sich noch manche, dass ich bereits 2004 als Pfarrerin in Holzkirchen war – mit Pfarrer Greiner und Pfarrer Scherer.
Nach einer längeren Elternzeit bin ich in 2011 wieder zurückgekehrt ins jetzige Team,
was stets von großer Kollegialität und Offenheit geprägt war – nicht selbstverständlich.
Ich hoffe, dass ich nur ganz selten gesagt habe: „Das haben wir aber schon immer so gemacht“.

Im Gegenteil, eigentlich wollte ich stets gerne Neues ausprobieren. Ich schätze Bewährtes, mag es aber auch, wenn sich die Dinge verändern. (Dass sich durch Corona soviel Grundlegendes verändert, hätte ich jedoch nicht vermutet, sah es aber zuweilen als Chance. Sehr ungern allerdings verlasse ich meine noch nicht konfirmierten KonfirmandInnen).

Veränderung ist nun bei mir persönlich an der Zeit: Ich möchte die vielfältigen Erfahrungen aus dem Gemeindepfarramt mitnehmen und fruchtbar machen für ein allgemeines Amt als Pfarrerin (ab 1.10: Servicestelle Segen Südbayern)
solange bis es mich wieder in eine Kirchengemeinde verschlägt.

Um nach den hohen Ansprüchen im Holzkirchner Gemeindeleben, die Ansporn und Bürde zugleich waren, den Übergang besser gestalten zu können, gönne ich mir eine kurze Sabbatzeit ab August. Daraus entsteht sogar eine Win-Win-Situation für die Gemeinde, sofern man davon sprechen möchte, und zwei neue Dinge sind möglich: eine schnellere Nachfolge und eine neu konzipierte ganze Stelle.

Bedanken möchte ich mich bei allen, die mich ausgehalten, begleitet und ermutigt haben; die neue Wege mit mir gegangen sind und Mut zum Ausprobieren hatten – auch in der Ökumene; die ich näher kennenlernen durfte und die sich mir anvertraut haben. Vielleicht habe ich auch etwas durch die NörglerInnen und KritikerInnen gelernt?

Gerne wäre ich viel mehr in Ihre Häuser, Küchen und Wohnzimmer gekommen. Fasziniert haben mich immer die Professionalität der Gemeinde, die vielen (jugendlichen) Ehrenamtlichen und unsere schönen Kirchenräume mit ihren Gottesdiensten. Besonders die Jugend lag mir am Herzen, habe ich doch mit Konfirmanden- und Jugendarbeit angefangen und bin dort in den letzten Jahren wieder glücklich gelandet und aufgenommen worden. Manches bleibt offen.

Vieles möge segensreich weitergehen!
Ihre Pfarrerin Doris Wild

Liebe Doris,
an so vieles Tolle erinnere ich mich, wenn ich auf die gemeinsame Zeit hier in der Gemeinde zurückblicke, dass es gar nicht auf eine Seite passt: Frisch-kreative Gottesdiensttexte, die mich begeistert haben, Dein überzeugtes Eintreten für die Mitarbeitenden der jeweiligen Arbeitsbereiche und natürlich erst recht für die Jugend. Die Krönung im Jahr waren immer die Konfirmationen und das kreative Arbeiten für das Konfetzival.

Ich danke Dir für die freundschaftlich-konstruktive Zusammenarbeit, die auch die eine oder andere respektvolle Auseinandersetzung enthalten durfte. Das war richtig schön.
So habe ich Dank zu sagen für den vielen Einsatz, oft über die „halbe Stelle“ hinaus, die vielen guten Ideen und ein wirklich tolles Team mit allen Beteiligten.

Dir und Deiner Familie von Herzen alles Gute und Gottes Segen!
Peer Mickeluhn, 2. Pfarrstelle